PARTHENOPE
Italien / Frankreich 2024, Buch & Regie: Paolo Sorrentino, Länge: 136 Minuten, FSK: 16
DA: Celeste Dalla Porta, Stefania Sandrelli, Gary Oldman, Silvio Orlando
Paolo Sorrentino zeigt sich erneut besessen von der Trias Schönheit, Jugend und Vergänglichkeit: ein Kabinettsstück der gebrochenen Schaulust, das seiner Geburtsstadt Neapel wieder ein Denkmal setzt.
Eine rätselhafte Verbindung besteht zwischen dem alten Professor Marotta und der jungen schönen Parthenope, die im normalen Lauf der Dinge nichts gemeinsam haben dürften. Marotta ist ein Griesgram mit tragischem Familienleben. Parthenope hingegen ist ein Schoßkind des Glücks: in eine reiche Familie hineingeboren und mit einer Anmut ausgestattet, die Herzen und Türen öffnet. Sie wird umworben von Verehrern, die beinahe jede Gesellschaftsschicht Neapels repräsentieren. Aber ihre Herkunft hat sie nicht zur Trägheit animiert, sondern zur Wissbegier. So kommen die beiden der Doppeldeutigkeit von Schaulust und Erkenntnis auf die Spur, die den Kern von Paolo Sorrentinos neuem Film bildet.
Sorrentino , dem Maximalisten filmischer Prachtentfaltung, erscheint die Welt als ein Schaufenster des Exquisiten. Seine Neuentdeckung Dalla Porta setzt er in Szene als Verkörperung einer weniger individuellen als absoluten Schönheit, die in erlesen freizügigen Kostümen auftritt. Aber zugleich hat er einen philosophischen Film gedreht, der vor Fragen und Antworten birst. Um keinen Preis will er sich dabei ertappen lassen, Parthenope bloß als Objekt männlicher Fantasien zu inszenieren. Ihr Innenleben mag unergründlich scheinen, aber es ist vor allem reich. Ihr Werdegang trägt sich nicht an verschiedenen Orten (Neapels) zu, sondern reist durch die Zeit. Die zwei Kraftfelder des Films bleiben Dalla Porta und Orlando. Welch Kinoglück, dass sie nicht kollidieren, sondern zu einem tiefen Einverständnis finden!
Klicken Sie hier, um die Inhalte von "youtube.com" anzuzeigen. Beim Aufruf gelten abweichende Datenschutzbestimmungen der Webseite "youtube.com"
Veranstaltungsort