DER DRITTE BRUDER
Filmfestival dokumentART empfiehlt
Deutschland 2024, Dokumentarfilm Buch & Regie: Kathrin Jahrreiß Länge: 111 Minuten
Katrin Jahrreiß entdeckt in der Generation ihres Großvaters drei sehr unterschiedliche Lebenswege und Schicksale im Umgang mit Faschismus und zweitem Weltkrieg.
Die Regisseurin nimmt ihren Vater Walter mit auf eine sehr persönliche Reise. Sie führt tief in eine Familiengeschichte, die es in sich hat und exemplarisch ist für die politischen Brüche und Konflikte des letzten Jahrhunderts in Deutschland. Denn Walters Vater und dessen beide Brüder (alle um 1900 geboren) haben ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen. Hermann, der älteste und erfolgreichste machte nach dem Ersten Weltkrieg als Jurist Karriere und diente sich später den Nazis als Völkerrechtler an. Nach dem Krieg war er Strafverteidiger des Kriegsverbrechers Alfred Jodl und machte in der BRD eine neue Karriere. Die beiden jüngeren Brüder waren mit jüdischen Frauen verheiratet, einer emigrierte schon früh mit Frau und zwei Töchtern in die USA, der andere blieb in Dresden, seine Frau Ruth 1942 wurde abgeholt und später in Auschwitz ermordet. Er blieb allein mit zwei kleinen Söhnen, von denen einer der Vater der Regisseurin ist. Ein gemeinsames Foto vom letzten Treffen der drei Brüder aus dem Jahr 1951 führt als roter Faden durch den Film. Darüber hinaus blättert er weiteres Material auf, wobei neben der komplexen Familiengeschichte immer wieder auch schmerzlich die Kollaboration vieler Deutscher mit dem NS-Regime und die spätere Verleugnung von Schuld sichtbar werden.
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