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KLANDESTIN

Uhr

Deutschland 2024, Buch & Regie: Angelina Maccarone, Länge: 124 Minuten 

DA: Barbara Sukowa, Lambert Wilson, Habib Adda, Banafshe Hourmazdi, Katharina Schüttler u.a.

 

Angelina Maccarones neuer Film gewann im letzten Jahr den Filmkunstpreis beim 20. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen.

 

Mit einer Detonation beginnt dieser Film, wie mit einem Paukenschlag. Die konservative EU-Politikerin Mathilde hört ihn in ihrem luxuriösen Hochhausappartement mit Blick auf die Frankfurter Skyline. Ein Attentat, möglicherweise islamistisch. Das bekommt auch ihr Freund, der schwule britische Maler Richard mit, der aus Geldgründen in Tanger lebt und sich mit seinem alten Lieferwagen auf den Weg macht nach Frankfurt, wo er in einer Galerie seine Bilder ausstellen will. In dem Auto hat sich der junge Marokkaner Malik versteckt – ohne, dass Richard es weiß. Einen marokkanischen Hintergrund hat auch Amina El Hazzaz, die neue Assistentin Mathildes, für die der Job eine große Chance ist.

 

Vier Personen, vier Leben, die für ein paar Stunden und Tage eine gemeinsame Geschichte haben. Angelina Maccarone erzählt sie aus den jeweiligen Perspektiven ihrer Figuren, in einer Narrationstechnik, die man nicht anders als meisterhaft bezeichnen kann. Es sind keine unterschiedlichen Versionen aber jede Perspektive fügt der vorhergehenden neue Aspekte hinzu - und ihren Hauptfiguren immer neuen Nuancen ihres Charakters, die ihnen eine Vielschichtigkeit geben, die man so nicht oft sieht. Sicherlich ist Mathilda die zentrale und vielleicht auch interessanteste Figur des Films. Sie, die Karrieristin mit ihrem coolen Appartement und den migrationsfeindlichen Sprechblasen, trägt eine abweisende Schroffheit und eine gehörige Portion Zynismus vor sich her, Maccarone gesteht ihr aber auch Momente der Wärme und Menschlichkeit zu.

Veranstaltungsort

Latücht

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