KABARETT DER NAMENLOSEN
Moderation: Christoph Wunnicke
Die Berliner Autorin Susanne Schädlich liest aus ihrem aktuellen Buch.
Los Angeles zwischen 1939 und 1945. Eine Station für deutsch-jüdische Immigranten. Regisseure, Schauspieler, Schriftsteller, in Deutschland berühmt, in den USA „namenlos“. Im “Jewish Club auf 1933“ kommen sie zusammen, stemmen sie sich mit Lesungen und Theateraufführungen gegen die Unkultur in Deutschland, aber auch gegen die Nazi-Anhänger in den USA. Bei privaten Treffen geht es um das fiebrige Leben in der Glitzerstadt, um Träume, auch die geplanten. Um ihre deutsch-jüdische Identität, hin- und hergerissen zwischen alter und neuer Heimat.
„Ein fesselndes Buch über die Flucht und Vertreibung großartiger Künstler aus unserem Land. In einer Welt, in der erneut Kriege toben, Antisemitismus und Demokratieverdrossenheit wachsen, in der Kunst und Kultur beschränkt werden, ist „Kabarett der Namenlosen“ ein starkes und wichtiges Statement.“ Iris Berben
Der Schweriner Historiker Christoph Wunnicke zeichnet im Anschluss die Verfolgungsgeschichte dreier jüdischer Künstler aus Mecklenburg und Vorpommern nach. Kahn (Komponist), der im Exil in England seinen monumentalen Klavierzyklus „Tagebuch in Tönen“ vollendete. Leopold Hauff (Organist aus Schwerin) und Siegfried Bozen (Komponist aus Schwerin), der 1939 in das KZ Buchenwald deportiert und dort ermordet wurde. Wunnicke erinnert aber auch an Persönlichkeiten wie die in Anklam geborene Alice Hechy, eine gefeierte Sopranistin und Schauspielerin.
Susanne Schädlich
1965 in Jena geboren musste sie mit ihren Eltern, dem Schriftsteller Hans Joachim Schädlich und der Lektorin Krista Maria Schädlich, 1977 die DDR verlassen. 1987 ging sie zum Studium in die USA, kehrte 1999 nach Deutschland zurück und lebt seither in Berlin. 2009 veröffentlichte sie den Bestseller „Immer wieder Dezember - der Westen, die Stasi, der Onkel und ich“. Ihr neues Buch „Kabarett der Namenlosen“ erscheint im April 2025 im Arco-Verlag.
Im Anschluss stehen die Gäste für ein Gespräch mit dem Publikum gern zur Verfügung.
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